Gesundes Wohnen mit natürlichen Materialien

In dieser modernen Zeit sind wir von Schadstoffen umgeben und merken es im Alltag kaum noch. Darum denken viele Menschen darüber nach, sich zumindest ein gesundes Zuhause zu schaffen, mit unbehandelten Naturmaterialien, wo immer es geht. In diesem Bereich ist viel mehr möglich als zunächst gedacht! Ökohäuser und schadstofffreie Räume erfordern allerdings ein genaues Hinsehen, Nachdenken und Prüfen. Nur, wer mit offenen Augen sein Material auswählt, bekommt seine private Ökowelt.

Bausubstanz wie in alten Zeiten: Was ist möglich?

Bei der Bausubstanz des Hauses fängt es an: Was unterstützt ein gesundes Raumklima, kommt ohne Chemikalien aus und erfüllt dazu alle Ansprüche des modernen Wohnens? Wer auf Materialien aus alten Zeiten wie Lehm, Holz, Kalk und Hanf zurückgreift, muss wohntechnisch keinesfalls ins Mittelalter rutschen. Ganz im Gegenteil! Längst gibt es tragbare Konzepte für hervorragend gedämmte und doch atmungsaktive Gebäude, die auf reinen Naturmaterialien beruhen. Wer sein Haus mit Holz verkleiden möchte, sollte zum Beispiel Lärche oder Douglasie wählen, denn diese beiden Holzarten benötigen keinen Anstrich. Sie bilden bei Bewitterung eine schützende, silbergraue Patina, die Ihrem Gebäude einen ästhetischen und zugleich natürlichen Look verleiht. Darunter eine Traglattung mit Hinterlüftung und ein, zwei Lagen Dämmstoff aus Mineralwolle oder Hanffaserplatten.

Natürliche Innenraumgestaltung: Was darf es sein?

Die natürliche Innenraumgestaltung ergänzt das Konzept. Schauen wir zuerst auf den Fußboden: Soll es Naturstein sein – oder eher Landeshausdielen bzw. Parkett? Der Holzfußboden erhält natürlich keinen Lack, sondern eine Beschichtung aus natürlichem Hartwachs, der seine Schönheit noch betont. An die Wände kommt eine moderne Leimfarbe, die, anders als ihre älteren Pendants, nicht abfärbt. Leimfarben sind genauso gut abtönbar wie die heute verbreiteten Dispersionsfarben mit Kunststoffpartikeln. Das heißt, es besteht die Möglichkeit, sie in allen erdenklichen Tönen zu färben. Als Alternative stehen Ökotapeten bereit, oft aus recyceltem Material, ohne chemische Zusatzstoffe. Dazu echte Massivholztüren, genau wie der Boden geölt, sowie die zugehörigen Möbelstücke und Teppiche. Wollteppiche sind besonders flauschig und versprechen höchsten Wohnkomfort. Beliebt sind aber auch Kokosfasern, Sisal, Leinen und Bio-Baumwolle. Es ist empfehlenswert, darauf zu achten, dass die Bodenbeläge mit Naturfarben gefärbt wurden, denn chemische Färbungen machen alles wieder zunichte. Dasselbe gilt für die Möbel, deren Konstruktion aus natürlichem Material bestehen sollte, das mit Naturfarben gestaltet wurde. Eines muss von vorneherein klar sein: Absolute Sicherheit gibt es nicht. Doch wer auf renommierte Hersteller setzt, die einen transparenten Einblick in Ihre Produktionsprozesse geben, steht auf der maximal sicheren Seite. Der eigentliche Wermutstropfen ist der Preis für das alles, denn Wohngesundheit gibt es leider nicht im unteren Kostensegment.